Erfahrungsbericht - Ein robustes Carbon-Stativ für die Landschaftsfotografie
Erfahrungsbericht - Ein robustes Carbon-Stativ für die Landschaftsfotografie
Als ich mittags nach draußen blickte, sah es danach aus, daß die Vorhersage des Regenradars tatsächlich eintreffen würde. Endlich – nach zwei grauen und nassen Tagen – zeigt mir das Radar für heute, ab 17:00 Uhr, das Sonnensymbol an. Die Fototasche ist fertig gepackt für die Abfahrt.
Filtersatz, zwei Kameras, zwei Objektive, ein Satz SD-Karten und geladene Akkus. Um ehrlich zu sein, ich war ziemlich gespannt, weil da ein brandneues Stativ an der gepackten Tasche lehnte. Ein Leofoto Ranger LS-365C mit LH-40 Kugelkopf. Und ich wußte auch schon genau, wo, wie und was ich fotografieren wollte.
Über Vincent Croce
Vincent Croce gehört zur neuen Generation von Landschaftsfotografen, die ihre Leidenschaft für den Beruf durch den Einsatz von Social Media und insbesondere Instagram entwickelt haben.
Inhalt:
Eigentlich verwendete ich bisher immer das Ranger LS-254C Reisestativ von Leofoto. Mit ihm bin ich sehr zufrieden, vor allem aber mit seiner Benutzerfreundlichkeit. Allerdings merkte ich auch, daß es unter bestimmten Umständen meine spezifischen Anforderungen nicht vollständig erfüllt. Die Auswahl der richtigen Fotoausrüstung ist eigentlich immer mit Kompromissen verbunden. Folglich gilt dies natürlich auch für das Stativ.
Wenn du keine Zugeständnisse an Qualität und Zuverlässigkeit machen willst, mußt du dich immer für ein robustes und stabiles Stativ entscheiden. Spielen auch Gewicht und Bedienungsfreundlichkeit eine Rolle? In dem Fall würde man wohl eher ein kompakteres und leichteres Modell bevorzugen. Am dem Tag aber war Gewicht kein Thema für mich. Vom Parkplatz waren es nur ein paar hundert Meter bis zu der Stelle, die ich für den Test im Sinn hatte.
Die Beine des Ranger LS-365C kann man getrost als robust bezeichnen. Jedes Stativbein besteht aus 5 Segmenten, die sich mit großen Gummi-Drehgriffen ausziehen und einschieben lassen. Das geht wunderbar glatt vonstatten. Das Scharnier oben an jedem Bein kann auf 3 Winkelpositionen eingestellt und fixiert werden. Die letzte Position ermöglicht eine völlig flache Auflage der Beine auf dem Boden. Die Gummifüße sind abschraubbar. So sind sie problemlos gegen die mitgelieferten Edelstahl-Spikes auszutauschen, wenn auf unebenem oder rutschigem Grund gearbeitet wird.
Selbst ein gutes Stativ ist wertlos ohne einen ebenso guten Kugelkopf. Dieser muß einfach zu bedienen sein, eine hohe Tragfähigkeit haben und sich vor allem in jeder gewünschten Position fixieren lassen. An der Schnellkupplung des LH-40 Kugelkopfs kann man zudem alle Arca-Swiss-kompatiblen QR-Stativ-, bzw. Kameraplatten befestigen – mit dem Schnellspannhebel gelingt das völlig reibungslos!
Für das Ranger LS-365C Carbon-Stativ läßt sich ein Kugelkopf wählen, der perfekt zur Fotoausrüstung paßt. Dafür gibt es von Leofoto Kugelköpfe in unterschiedlichen Durchmessern.
Genau wie das Stativ selbst, macht auch der LH-40 einen ausgesprochen soliden Eindruck. Seine drei Drehknäufe in matter Chrom-Optik sind dank griffiger Kerben gut zu bedienen. Und die Panoramafunktion ermöglicht exakte, horizontale Schwenks um volle 360°. Außerdem dient einer der Knäufe dazu, den Kugelkopf vollständig zu fixieren.
Oben auf der Schnellkupplung sitzt eine kleine Wasserwaage (Dosenlibelle), die Panoramabasis wird von einer 360°-Skala umrundet – beides gute Hilfen, um den Kugelkopf sehr genau auszurichten. Und natürlich läßt sich der Kopf um bis zu 90° abkippen – es gibt dafür sogar gleich zwei Kerben. Dadurch wird besonders schneller Wechsel zwischen Quer- und Hochformat möglich.
Ich überlegte mir, daß mein neues Stativ an einem der schönsten Fotopunkte, die ich kenne, seine Feuertaufe bekommen sollte. Direkt an der deutschen Grenze schlängelt sich der Fluß Dinkel durch die Twente-Region. Typisch für den Dinkel sind seine steilen Sandbänke, entstanden durch jahrhundertelange Erosion. Für niederländische Verhältnisse ist es ein ziemlich einzigartiger Ort –sozusagen ein “Süßwarenladen” für Landschaftsfotografen.
Es herrschte gerade kräftiger Wind, der die Regenwolken über das Land blies. Um festzustellen, wie robust und stabil das Ranger LS-365C wirklich ist, machte ich eine Zeitrafferaufnahme. Schon oft bin ich so mit meinem anderen Stativ, dem viel leichteren LS-254C, vorgegangen. Es stammt ebenfalls aus der Ranger-Serie von Leofoto. Bei diesem leichten Stativ fiel mir auf, daß bei rauheren Wetterlagen immer noch minimale Bewegungen auftreten können, besonders wenn ich mit einem schweren Teleobjektiv fotografiere.
Das Leofoto Ranger LS-365C Carbon-Stativ ist ein Steher – es ist absolut standfest. Mit 1,77 kg finde ich sein Gewicht noch recht akzeptabel, sodaß ich diesem Stativ den Vorzug geben werde, wenn ich keine zu langen Strecken zu laufen habe. Alles fühlt sich sehr solide an, wie ich es von Leofoto gewohnt bin.
Das Carbon-Stativ Leofoto Ranger LS-365C ist ein Steher.
- Vincent Croce
Der Kugelkopf hat eine Tragfähigkeit von 20 kg und läßt meiner Meinung nach keine Wünsche offen. Besonders nützlich finde ich es, daß die Kamera auch vollständig vertikal zu bewegen und zu fixieren ist, auf meine L-Winkelplatte kann ich deshalb verzichten. An diesem Stativ werde ich sicher noch lange viel Freude haben!